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Abschnitt hinzufügenVom Wiesendorf zum heutigen Dorf
In der Zeit von 1786 bis 1876 sind die Höfe an ihre heutige Lage verlegt worden. Denn die Karte von 1777 zeigt noch die alte Ortslage, die von 1876 aber schon die heutige Lage. Nur die höher gelegenen Höfe (Dammann, Grotmayer und Lüttmayer) blieben an ihrer alten Stelle. Der Hof Bartels wurde wieder auf die alte Hofstelle von Bartels an der „Hemmetworth“ zurückverlegt, alle anderen neuen Höfe sind aus der Karte von 1876 ersichtlich.
Die Ortschaft Weesen hat sich von den ersten kartographischen Aufzeichnungen bis auf dem heutigen Tag wie folgt verändert: die erste in sich geschlossene Ansiedlung gab es bis zum Jahre 1777. hier kann nachvollzogen werden, dass sich die Siedlung Weesen im Bereich des heutigen Wischhofs befand.
Dies waren die Höfe
Hofstelle |
Name |
Haus- |
Nr. |
Köthner |
Peter Heinrich Lange |
-„„- |
1 |
Köthner |
Peter Heinrich Siekmann |
-„„- |
2 |
Köthner |
Heinrich Wilhelm Hiestermann |
-„„- |
3 |
Köthner |
Johann Heinrich Winterhoff |
-„„- |
4 |
Köthner |
Peter Heinrich Thies |
-„„- |
5 |
Köthner |
Peter Heinrich Bartels |
-„„- |
6 |
Brinksitzer²) |
Hans Peter Behrens |
-„„- |
7 |
Brinksitzer |
Johann Luden Behrens |
-„„- |
8 |
Sattelhöfner²) |
Johann Heinrich Meyer |
-„„- |
9 |
Köthner |
Heinrich Christoph Meyer |
-„„- |
10 |
Die Karte auf Grund der ersten Landvermessung von 1777 zeigt diesen Sachverhalt, wie er sich damals darstellte. Der Lebensunterhalt wurde ausschließlich aus der Landwirtschaft bestritten. In den folgenden Jahren wurde die Viehzucht erweitert, und aus dieser Konsequenz ergaben sich die Stau- oder Rieselwiesen.
²) Brinksitzer: Hofstellen, die 1777 vom Herzog eingerichtet worden und Nutzungsrechte an den Ländereien bekamen.
²) Sattelhöfner: Hofstelle mit besonderen Privilegien. Hatten im Falle eines Krieges eine Pferd mit Reiter zu stellen.
1830 wird für die Gemeinde ein Armenhaus gebaut.
Im Laufe der Jahre gab es für die Weesener große Veränderungen. So wurde in dieser Zeit die Eisenbahn von Celle nach Lüneburg gebaut. Die geplante Streckenführung führte auch über Weesener Gebiet. Bis es zum Bau der Eisenbahn kam, mussten viele Dinge geklärt werden. Hierbei erwiesen sich die Weesener Bauern als schwierige Verhandlungspartner, da sie immer bedacht waren, nicht zu viele Auflagen der Eisenbahngesellschaft mit tragen zu müssen. Aus diesen sich langfristig ergebenden Verpflichtungen heraus hatten die Weesener Landwirte ihre Zustimmung immer verweigert.
Es war letztendlich die Geburtszeit der Gemeinde Unterlüß, wie wir aus den folgenden Seiten ersehen können.
[…]
die Eisenbahn wird von Celle nach Lüneburg gebaut,
und der neue Gemeindebezirk Siedenholz soll am 26. April 1951 gegründet werden.
Seit 1849 wurde der Wunsch der Königlichen Landdrostei in Lüneburg größer, die bisher keinem Gemeindeverband eingegliederten Staatsländereien:
die Försterei Siedenholz
die Försterei Queloh unddas erworbene
Gut Schafstall
die ehemalige Poststation Schafstall unmittelbar neben Siedenholz, „welches als Domaine eingeht und mit Ausnahme weniger Ackerländereinen zu dem Forsten geschlagen, auch der Sitz einer zweiten Revierförsterei mit neu errichteten Gebäuden werden wird,“
ferner die Forstreviere:
Bätzloh
Breitenhorn
Süll
Stüdloh
Hassel
Severloh
Winser Fuhren
Rehwinkeler Sunder
zu einem eigenen Gemeindebezirk „Siedenholz“ zusammenzufassen, der erstens groß
genug und zweitens im Ökonomischen Sinne lebensfähig erschien.
Bei der Namensgebung der neuen Gemeinde sollte das gleichnamige Forstreviere Siedenholz Pate sein. Bis dahin wurde die oben erwähnte Förstereien und die unbewohnten Forstreviere direkt über den Forstfiskus in Hannover verwaltet, wobei die Regierung in Lüneburg – oben die Königlich Hannoversche Landdrostei – wenig Einflußmöglickeiten hatte. Wegen der Bedeutung der staatlichen Waldbesitzungen – so jedenfalls die offizielle Begründung der Landdrostei in Lüneburg – schien aus ihrer Sicht die Bildung eines neuen Gemeindebezirk wünschenswert.
Das Forstrevier Siedenholz war nachweislich schon 1679 mit einem Försterhaus versehen. Es war auch bis 1850 die einzige Revierförster-stelle der Gegend, so das es bei der Namensfrage der neu zu gründeten Gemeinde, die zunächst nur Förstereien umfassen sollte, außer Frage stand dass die neue Gemeinde nur „Siedenholz“ heißen Konnte.
Die Landdrostei wollte auch die beiden ehemals privaten Höfe Miele und Rehwinkel, die die Königlichen Domänenkammer gekauft und mit jeweils einer Försterei belegt hatte, dem neu zu bildenden Gemeindeverband zuschlagen.
Miele und Rehwinkel gehörten jedoch zu dieser Zeit bereits zur Gemeinde Weesen, hätten also aus diesem Gemeindeverband ausscheiden müssen, was gegen den Willen der Gemeinde Weesen schlecht möglich war.
Die Gemeinde Weesen mit ihrem Gemeinde-geschworenen Thies zeigte sich nun den Wünschen der Landdrostei durchaus nicht wohlgesonnen gegenüber, sondern lehnte eine Ausgliederung der beiden Förstereien aus dem Gemeindegebiet entschieden ab. Sie fürchteten nämlich, dass sich die anteiligen Armenlasten für die in der Gemeinde verbleibenden Gemeindemitglieder um eben den Teil vergrößern würden, den die beiden Förstereien vorher in die Gemeindekasse einzahlten. Und da die Förster als Staatsbedienstete der Gemeinde grundsätzlich wegen ihrer Versorgungsansprüche nie zur Last fallen könnten, waren sie in jeder Gemeinde gern gesehene Beitragszahler.